Samstag, 25. August 2012

Wohnen auf 'bamendanisch'.

Hier ein kleiner Rundgang durch unser Heim für die Menschen mit dem Fernefaktor:

Wir (Birte und ich) tummeln uns auf dem CBC Compound und haben hier eine kleine, lauschige, schon recht ausgeprägt gesicherte Wohnung zur Verfügung gestellt bekommen.


Die Nr. 12 ist unser Domizil.


Von innen ist sie gescheit heimelig und wir dürfen uns an folgenden innenarchitektonischen Großartigkeiten erfreuen:


...einem Pott. Und einer Prachtdusche. Kaltes und warmes Wasser gönnt sie uns. Auch an einem Waschbecken- eher zu Dekozwecken, denn es ist ein wenig eigenwillig.:)


...einer lütte Küche, in der es sich bewiesenermaßen prima kamerunisch kochen lässt.

...einem Wohnzimmer zum gemeinsamen Speisen und  'resten' vom bunten Trubel des Tages.

...meinem Zimmer. Lauschig und ein Blick aus dem Fenster, der mich immer ein bisschen froh macht.

..der besagte Prachtausblick- und die Wäscheleine.:)


Mittwoch, 22. August 2012

Hamburg- Paris- Douala- Bamenda

Moin Moin ihr Lieben!

Mein Jahr über'm Teich (für die Bagaluten, die geografisch ein bisschen mehr auf dem Kasten haben als ich: es ist wohl eher der nicht ganz so beeindruckende Tümpel, den ich da übersegelt habe:)) hat nu begonnen und mein Kopf ist voller neuer, bunter, vielseitiger und wunderbarer Eindrücke und Erlebnisse. Hier nu ein lütter Ausschnitt davon und ein kleiner Überblick über die letzten Tage:

16. August:
Nachdem wir uns um halb 4 auf die Socken in Richtung Hamburger Flughafen gemacht hatten (schon allein diese monströs große Konstellation aus vielen potentiellen Wegen war für mich verschlafenes Landei eine echte Herausforderung), das Gepäck abgegeben, Zeit totgeschlagen und uns verabschiedet hatten, ging es für mich auf in Richtung Paris. Ein bisschen froh war ich da schon, dass ich nicht allein in den Flieger steigen musste, sondern eine liebe Mitfreiwillige dabei hatte. In Paris angekommen, begann ein wahrer Marathon (die zurückgelegten Kilometer hauen auch bummelig hin) durch die Flughafenhallen, bis die richtige Ebene, das richtige Gate und die richtigen Mitreisenden gefunden waren.
Zusammen enterten wir das Flugzeug nach Douala (Hafenstadt in Kamerun,Afrika) mit dem Gefühl 'Nu geht das ans Eingemachte.'. Nach einigen Schlummerversuchen und diversen Filmen trudelten wir dann tatsächlich sicher und recht gespannt an unserem Ziel ein und waren damit auch schon irgendwie mittendrin im allgemeinen kamerunischen Alltagstrubel.
Die Gepäckausgabe lief ihre durch und durch entspannten Bahnen und nachdem wir von Florentine, unserer wunderbaren Landesmentorin, abgeholt worden waren, bekamen wir auch gleich eine kleine Kostprobe des kamerunischen Straßenverkehrs zur Rushour. Straßenkapazität- maximal genutzt, Verkehrsregeln- nicht existent.
Nachdem wir in unserer Schlummerstätte, einer evangelischen Seminarraumanlage, angekommen waren, durften wir noch ein schmackhaftes Prachtbuffet voller kamerunischer Spezialitäten (z.B. Maniok, eine Wurzel, die gekocht und in Bananenblätter gewickelt wird) geniessen, bevor wir recht geplättet ins Bett fielen.


In den darauf folgenden Tagen haben wir, eine Gruppe von 8 Freiwilligen vom EED (Evangelischer Entwicklungsdient), massig über die kamerunische Kultur gelernt. Darüber, dass die Jugendarbeitslosigkeit hier wahnsinnig hoch ist und welche Auswirkungen das vilt auch auf unseren Umgang mit den Jugendlichen hier hat. Darüber, dass wir als 'Weisse' mit Reichtum assoziiert werden und welche Hintergründe es hat, wenn wir um Geld gebeten werden.
Auch den Grundoptimisus, den vielen Menschen hier an den Tag legen, durften wir genießen. 'La vie est belle et Cameroun est beau aussi!' (Das Leben ist schön und Kamerun ist ebenfalls schön.)- Zitat eines unserer Referenten.
Außerdem bin ich über meinen ersten kamerunischen Markt gestreunt. Da er in einem der ärmeren Vierteln Doualas lag, war es zum einen eine durch und durch vielseitige und spannende Erfahrung, zum anderen auch ein kleiner Moment, in dem man schon ein wenig schlucken musste. Die Waren lagen ausgebreitet auf Decken, wenige Zentimeter vom eher schlammigen Boden entfernt. Überall lagen die unausweichlichen Restabfälle auf dem Weg und das Ganze zog sich über eine mächtig große Fläche mit vielen, verwinkelten Gassen und Gängen. Während wir dem Menschen mit Ortskenntnissen hinterhetaperten, (ohne ihn, wären wir durch und durch aufgeschmissen gewesen) umwirbelte uns immer wieder der Ruf  'Les Blanches!' ('Die Weissen!'). Es ist tatsächlich so, dass du als Weisser hier wahnsinnig auffällst. Manchmal wird dir sogar das eine oder andere Hupkonzert gewidmet. Ein ganz eigenes Erlebnis ist das.


20. August:
Nach 4 Tagen Seminar machten wir uns alle auf in unsere Einsatzorte: Buéa, Douala, Kumba und Bamenda. Auf Christy, unserer Tutorin vor Ort, Birte (meine liebe Mitbewohnerin für ein Jahr) und mich wartete die längste Reise. Ziel: Bamenda. Nach flotten 5 1/2 Stunden für 310 km trudelten wir auf dem Compound des CBC ein. Der CBC (Cameroon Baptiste Convention) ist eine christliche Organisation, die sich in verschiedene Sektoren einteilt. Die Bildung, die Evangelisierung und die Gesundheit. In letzteren, dem CBC Health Board werde ich im Laufe des kommenden Jahres schaffen. Was genau ich tun werde, kann ich noch nicht sagen, denn die Programme sind mächtig vielseitig und ich muss mich da ersteinmal durchwuseln, aber in Richtung HIV-Arbeit wird es voraussichtlich wohl gehen.

Bamenda an sich ist eine wunderschöne Stadt im Hochland Kameruns und wenn ich aus meinem lütten Zimmer auf dem Gelände des CBC linse, dann habe ich einen direkten Blick auf, manchmal eine Wäscheleine, aber in erster Linie einen wundervollen, grün bewachsenen Berg und Palmen. Die Temperaturen kurbeln sich nicht in die erwarteten schwindelnden Höhen und ein Regenschauer ab und zu gehört in dieser Jahreszeit ins Alltagsbild. Als Nordlicht ist das also gar keine so maximale Umstellung.:)
Außerdem hat Bamenda einen wirklich wunderbaren Markt. Er unterscheidet sich etwas von dem in Douala (wo Märkte je nach Virtel natürlich auch variieren). Die Waren liegen auf Tischen, er ist nicht allzu verwinkelt und eine Wandelei durch seine Reihen bietet bummelig so viele Eindrücke, wie ich in Deutschland manchmal in einem Monat gesammelt habe. Bunt, viel und durch und durch erlebenswert.

 
 






Mittwoch, 15. August 2012

Ein Jahr Kamerun- Es beginnt:

So ihr Lieben, morgen geht es los.
Nachdem fleißig Gummipuppen (ohne strategisch angebrachte Öffnungen) verschenkt wurden, geht es nun ans kräftige Schlemmen mit Familie und dem Stinker. Außerdem gibt es noch ein voerst letztes Rumgerödel am Rucksack, dem noch geschätzte 14 weitere letzte Gerödel folgen werden. Es wird ein Fest.
Was der Abend bringt wird sich zeigen. Von der kaum existenten Nacht wird mal nicht zu viel erwartet, da eine Abfahrt (nicht etwa Aufstehen!) von 3.00 Uhr angeplünnt ist.
Nun denn, auf dann!

(P.S.: made by Michi)


So ihr Lieben, noch immer geht es morgen los und hier kommt nu auch von mir noch gau ein flottes Lebenszeichen aus der momentanen Heimat.
Nachdem der Tag mit einem unsichtbar machenden Unsichtbarkeitsauto (maximaler Fahrspaß, ungelogen.) und einer fixen Letzer-Klüdderkram-Einkaufstour durch die Weiten des Fördeparks begann, wirbelt er in seinen schon eher gewohnten Bahnen:
Messer zwirbelten sich in Finger, anstatt den gewünschten Effekt des Schraubenzieherersatzes zu erzielen. Friseurbesuche wurden geplant, als unnütz empfunden und durch eine Haarschnippeleinheit der kleinen Schwester mit einer Riesenbastelschere ersetzt-unter strenger Aufsicht von Mutti versteht sich. Ein großes Fest!:)
Kurz nachdem Trulla, Michis wunderschöne Lebensabschnittsgefährtin in spe, das Licht der Welt erblickte, machte sich Familie Christophersen inkl. des Büttners dann auf  zu einer äusserst schmackhaften Abendschmauserei, um den letzten Tag mit viel Geschmunzel, Geklöne und einem wundervollen Sonnenuntergang am Meer ausklingen zu lassen.
Nu wird der morgige Tag mit einer gewissen Spannung erwartet und dank durch und durch vorteilhafter Aufstehzeiten putzmunter angetreten. Es beginnt.:)

Holla die Waldfee, ich werd' euch schon ein wenig vermissen. Haltet die Ohren steif, ihr Lieben. Bis bald.:)



Dienstag, 7. August 2012

Zitat des Tages.

" Als Schwester bist du verpflichtet deiner kleinen Schwester aus dem Koffer zu helfen."

Danke, Janne.:)

Die Packerei geht in die erste Runde.

Die Endphase- bald geht's rund.

Noch bummelig 9 Tage, dann geht es los in Richtung Kamerun. Über'n Teich für ein Jahr- ein lang gehegter Traum, der sich nu tatsächlich in greifbarer Nähe tummelt.
Wie mächtig greifbar, zeigt sich jetzt in der Endphase mit vollem Einsatz.
Zum Beispiel nach einem zweiwöchigen Ausreiseseminar voller wertvoller Eindrücke oder während der letzten Arzttermine, um sich die nötigen Impfstoffe durch die Adern wehen bzw. eine gewisse Grundrestauration über sich ergehen zu lassen.  

Aber der wohl ungeschlagen effektivste Hinweis auf den nahenden Beginn der Weltenbummlerei ist dann doch, wenn man direkt und eher wenig ahnend in seine eigene Abschiedsfeier stolpert. Den Garten voller wunderbarer (und durch und durch verschwiegener) Menschen und am Ende des Tages um einige recht kostbare Erlebnisse reicher. An dieser Stelle: Vielen,vielen Dank an alle Beteiligten.:)

Und dann heisst es auch schon bald:  "Auf Wiedersehen, Deutschland.- Moin Moin, Kamerun!"
Man ist gespannt.:)




..weil wir es meisterhaft gedeichselt haben, nicht traurig zu sein.:)

Da isser! Mein Cheeseburger.
Ein schöner Tag war das.:)